Der Bau von Gebäuden mit konventionellen Materialien wie Beton und Stahl ist eine der umweltschädlichsten Praktiken in der Bauindustrie. Vor allem die Herstellung von Beton erfordert immense Mengen an natürlichen Ressourcen und verursacht erhebliche Umweltschäden. Beton besteht hauptsächlich aus Zement, Sand, Kies und Wasser, wobei insbesondere der Abbau und die Verarbeitung von Sand und Kies zu erheblichen Umweltbelastungen führen. Der weltweit steigende Bedarf an Beton hat die Nachfrage nach diesen Rohstoffen in den letzten Jahrzehnten massiv erhöht, was zu Problemen wie Sandknappheit, Bodenerosion und erheblichen CO₂-Emissionen führt.
Sand ist neben Wasser der am meisten genutzte Rohstoff der Welt. Doch nicht jeder Sand eignet sich für die Bauindustrie. Der feine Wüstensand beispielsweise ist aufgrund seiner glatten Körnung ungeeignet, was den Druck auf die wenigen verfügbaren Vorkommen von Bausand, wie Fluss- und Meeressand, enorm erhöht. Der Abbau dieser Sandvorkommen hat gravierende Folgen für die Umwelt. Flüsse werden ausgegraben, Küstenlinien erodieren und wertvolle Ökosysteme werden zerstört. Hinzu kommt, dass der Transport von Sand und Kies oft über große Entfernungen erfolgt, was zusätzliche CO₂-Emissionen verursacht. In Deutschland werden jährlich etwa 240 Millionen Tonnen Kies und Sand abgebaut, und allein der Transport dieser Materialien führt zu etwa 1,68 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen pro Jahr.
Ein weiteres großes Problem ist die Produktion von Zement, dem Hauptbestandteil von Beton. Die Herstellung von Zement ist extrem energieintensiv und verursacht hohe CO₂-Emissionen. Pro Tonne Zement werden etwa 0,8 Tonnen CO₂ freigesetzt, und da Beton zu 10-15 % aus Zement besteht, summieren sich diese Emissionen schnell auf riesige Mengen. In Deutschland werden jährlich etwa 55 Millionen Kubikmeter Beton produziert, was zu geschätzten 132 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen führt. Diese Zahlen verdeutlichen, wie umweltschädlich der Bau mit Beton ist und wie groß der ökologische Fußabdruck dieser Bauweise tatsächlich ist.
Im Gegensatz dazu bietet der Bau mit Holz eine umweltschonendere und nachhaltigere Alternative. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, der während seines Wachstums CO₂ bindet und somit zur Reduktion von Treibhausgasen beiträgt. Pro Kubikmeter Holz werden etwa eine Tonne CO₂ gespeichert. Im Vergleich zur Beton- und Stahlproduktion ist die Herstellung von Brettsperrholz (CLT) und Brettschichtholz (BSH) deutlich weniger energieintensiv und verursacht bis zu 50 % weniger CO₂-Emissionen. Der Einsatz von Holz im Bauwesen führt nicht nur zu einer geringeren Umweltbelastung, sondern trägt aktiv zum Klimaschutz bei, da Holz CO₂ dauerhaft speichert.
Ein weiterer Vorteil von Holz ist, dass es in Deutschland in großen Mengen nachhaltig verfügbar ist. Rund 32 % der Landesfläche Deutschlands sind bewaldet, und die jährliche Holzentnahme liegt weit unter dem jährlichen Zuwachs. Jährlich wachsen etwa 121 Millionen Kubikmeter Holz nach, während nur etwa 76 Millionen Kubikmeter geerntet werden. Dies stellt sicher, dass die Wälder nicht übernutzt werden und der Rohstoff Holz auch in Zukunft ausreichend zur Verfügung steht. Holz ist also nicht nur umweltschonend, sondern auch ein erneuerbarer und lokal verfügbarer Baustoff, der die Abhängigkeit von importierten Materialien wie Sand und Kies reduziert.
Auch in Bezug auf den Bauprozess bietet Holz klare Vorteile. Die Vorfertigung von Holzelementen ermöglicht eine schnelle Montage auf der Baustelle, was die Bauzeit erheblich verkürzt. Im Vergleich zur Betonbauweise, bei der Beton erst aushärten muss, können Holzgebäude schneller errichtet werden, was auch zu einer geringeren Belastung der Umgebung führt. Weniger Lärm, Staub und Abfall auf der Baustelle machen den Holzbau zudem angenehmer für Anwohner und Umwelt.
Zusammengefasst zeigt sich, dass der Bau mit Beton und Stahl massive negative Auswirkungen auf die Umwelt hat. Der Abbau von Sand und Kies zerstört natürliche Lebensräume, und die Produktion von Zement verursacht enorme CO₂-Emissionen. Hinzu kommen die Ressourcenknappheit und die ökologischen Schäden, die durch den weltweiten Sandmangel entstehen. Holz hingegen ist ein nachwachsender, lokal verfügbarer Rohstoff, der nicht nur CO₂ speichert, sondern auch weniger Energie bei der Herstellung benötigt. Durch den Einsatz von Holz im Bauwesen können wir nicht nur den ökologischen Fußabdruck reduzieren, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beitragen. Der Holzbau bietet damit eine nachhaltige und umweltfreundliche Alternative zur konventionellen Bauweise und ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines klimafreundlicheren Bauens.