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Bautechniken

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Betrachtet man die konventionellen Bauweisen, die hauptsächlich auf Stahl und Beton basieren, so wird schnell deutlich, dass diese Materialien aus umweltpolitischer Sicht weniger vorteilhaft sind. Die Herstellung von Beton ist extrem ressourcenintensiv und setzt bei der Produktion große Mengen an CO₂ frei – pro Tonne Zement, einem Hauptbestandteil von Beton, werden etwa 0,8 Tonnen CO₂ ausgestoßen. Auch der Abbau von Sand und Kies, die zur Betonproduktion benötigt werden, führt zu erheblichen Umweltschäden, wie Erosion und Verlust von Biodiversität. Jährlich werden in Deutschland etwa 240 Millionen Tonnen Kies und Sand abgebaut, was zu erheblichen Feinstaub- und Stickoxidbelastungen führt. Im Vergleich dazu verursacht die Herstellung von Holzprodukten wie Brettsperrholz und Brettschichtholz deutlich weniger Emissionen. Die CO₂-Emissionen bei der Produktion von Holzbauelementen sind etwa 50 % geringer als bei Beton und Stahl.

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Beim Bau von Holzhochhäusern kommen verschiedene Techniken zum Einsatz, die auf die besonderen Eigenschaften von Holz abgestimmt sind. Eine der gängigsten Techniken ist der Einsatz von Brettsperrholz (Cross-Laminated Timber, CLT). Hierbei handelt es sich um mehrschichtige, kreuzweise verleimte Holzplatten, die für ihre hohe Stabilität und Tragfähigkeit bekannt sind. Diese Technik ermöglicht den Bau von stabilen Wänden, Decken und Böden in mehrgeschossigen Gebäuden. Ein beeindruckendes Beispiel für diese Bauweise ist das HoHo in Wien, ein 24-stöckiges Holzhochhaus, das einen Meilenstein im nachhaltigen Hochbau darstellt.

Eine weitere wichtige Bauweise ist die Verwendung von Brettschichtholz (Glued Laminated Timber, GLT), bei dem mehrere Schichten von Holzlamellen mit einem wasserfesten Klebstoff verleimt werden. Diese Methode kommt insbesondere bei tragenden Strukturen wie Balken, Stützen und Dachbindern zum Einsatz. Das Mjøstårnet in Norwegen, das derzeit höchste Holzhochhaus der Welt mit einer Höhe von 85,4 Metern, verwendet Brettschichtholz für seine tragende Struktur und zeigt eindrucksvoll die Leistungsfähigkeit dieser Bauweise.

Neben diesen massiven Holzbauweisen spielt auch der Holzrahmenbau (Timber Frame Construction) eine bedeutende Rolle, besonders im Wohnungs- und Bürobau. Hierbei wird ein Rahmen aus Holz mit Dämmmaterial und Verkleidungselementen gefüllt, was Flexibilität in der Gestaltung ermöglicht. Eine besondere Variante dieser Technik ist die Hybridbauweise, bei der Holz mit anderen Materialien wie Stahl und Beton kombiniert wird. Diese Bauweise ermöglicht es, die Vorteile von Holz zu nutzen, gleichzeitig aber auch die Vorteile anderer Materialien wie die hohe Festigkeit von Stahl oder die Beständigkeit von Beton einzubringen. Ein bekanntes Beispiel für diese Bauweise ist das Treet in Bergen, Norwegen, ein 14-stöckiges Holz-Hybridgebäude, das Holz und Stahl kombiniert.

Holz bietet aber nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch wirtschaftliche. Die Verwendung von Brettsperrholz und Brettschichtholz ermöglicht es, Gebäude schneller zu errichten, da die Holzelemente meist vorgefertigt sind und auf der Baustelle nur noch montiert werden müssen. Dies reduziert die Bauzeit im Vergleich zu konventionellen Bauweisen erheblich. Auch der Lärm und die Staubbelastung auf der Baustelle sind deutlich geringer, da es sich um eine sogenannte Trockenbauweise handelt. Ein möglicher Nachteil ist jedoch, dass Holz anfälliger für Witterungseinflüsse ist und bei unsachgemäßem Schutz durch Feuchtigkeit beschädigt werden kann.

Die Hybridbauweise kombiniert die Vorteile von Holz mit denen anderer Materialien. Hierbei wird Holz in den oberen Stockwerken eingesetzt, während die unteren Stockwerke oft aus Stahlbeton bestehen, um eine hohe Tragfähigkeit zu gewährleisten. Diese Technik kommt besonders bei hohen Gebäuden zum Einsatz, wo alleinige Holzkonstruktionen an ihre Grenzen stoßen könnten. Trotz der höheren Komplexität bei der Planung solcher Bauprojekte ermöglichen Hybridkonstruktionen eine flexible und schnelle Bauweise, bei der sowohl die Umweltbelastung als auch die Baukosten optimiert werden können.